Trialogischer Abend 2015
Peer-Beratung in der psychiatrischen Facharztpraxis:
Beratung durch Betroffene und Angehörige als Teil der Behandlung und Begleitung im psychiatrischen Alltag?
Es war ein kontroverser trialogischer Abend: Trotz der sehr kurzfristigen E-Mail-Einladung war der ursprünglich gebuchte Raum zu klein und die ca. 80 Besucher*innen zogen in den großen Saal.
Das Projekt der Peer-Beratung im psychiatrischen Alltag wurde von den beteiligten Organisationen vorgestellt.
In der anschließenden Diskussion wurde von einigen Teilnehmer*innen die Frage gestellt, wie mit einem Dissens zwischen Peer-Berater*in und Ärztin/Arzt umgegangen werden kann. Leider verengte sich die Diskussion eine Zeit lang auf den Umgang mit Medikamenten. Erfahrene Peer-Berater*innen berichteten aber, dass dies in der Praxis nur eine untergeordnete Rolle in den Gesprächen spiele. Auch wurde teilweise die Position vertreten, dass ein solches Projekt nur sinnvoll sei, wenn die Psychiatrie sich insgesamt verändert habe. Andere hoben die positiven Seiten hervor: Zum ersten Mal haben viele Menschen mit der Erfahrung existenzieller psychischer Erschütterungen die Möglichkeit, frühzeitig in Austausch mit anderen Menschen, die Ähnliches erlebt haben, zu kommen. Dies ist für viele Betroffene und Angehörige sehr hilfreich im Umgang mit den Krisen und ihren Folgen. Sie möchten deshalb die Planung und Realisierung des Projektes vorantreiben.
Montag, den 16. März 2015, 20:00 Uhr (Imbiss ab 19:30)
in der Kassenärztlichen Vereinigung, Masurenallee 4-6, 14057 Berlin-Charlottenburg
Peer-Berater/innen sind Menschen, die viele Jahre mit schweren psychischen Krisen gelebt und sich mit ihnen auseinandergesetzt haben. Sie bieten Gespräche und Beratung aus der Sicht von
Betroffenen oder Angehörigen an. Wie kann man diese Erfahrung möglichst vielen Menschen zugänglich machen?
Dr. Norbert Mönter (VPsG) wird ein Peer-Beratungs-Projekt vorstellen, das die Psychiatrie-Initiative Berlin-Brandenburg gemeinsam mit Selbsthilfeorganisationen aus dem Bereich der seelischen
Gesundheit plant.
Über ihre Beratungserfahrungen berichten Reinhard Wojke (Berliner Organisation Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener) und Uwe Wegener (bipolaris Selbsthilfevereinigung).
Marianne Schumacher (Landesverband der Angehörigen psychisch Kranker) stellt die Beratungsarbeit ihres Verbandes vor.
Vertreter/innen weiterer Selbsthilfeorganisationen aus Berlin und Brandenburg sind eingeladen.
Als Mitglied von Selbsthilfe- und/oder Angehörigenorganisationen, als Experte aus Erfahrung oder durch Beruf, als Interessent und natürlich auch als Mitglied unserer Vereine sind Sie ganz
herzlich zur Teilnahme an diesem Trialogischen Abend eingeladen. Ausdrücklich möchten wir Sie zu Stellungnahmen zu Ihren persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema ermuntern und
einladen.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Alicia Navarro, Verein Psychiatrie und seelische Gesundheit (VPsG e. V.)
Marianne Schumacher, Landesverband Angehöriger psychisch Kranker (APK Berlin e. V.)
Reinhard Wojke, Berliner Organisation Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener (BOP&P e. V.)
Uwe Wegener, bipolaris - Manie & Depression Selbsthilfevereinigung Berlin-Brandenburg (bipolaris e. V.)
Montag, den 16. März 2015, 20:00 Uhr (Imbiss ab 19:30)
in der Kassenärztlichen Vereinigung, Masurenallee 4-6, 14057 Berlin-Charlottenburg
Eintritt frei, Keine Anmeldung erforderlich